Blog des Departments Kunstwissenschaften

Das Corpus der barocken Deckenmalerei: quasi ein virtuelles Museum der Malerei

7. Juni 2024

Das Langzeitforschungsprojekt zur barocken Deckenmalerei versteht sich auch als ein virtuelles Museum, dass wissenschaftliche Verantwortung für diese spezielle Kunstgattung übernimmt. Ein Vortrag.

Ein Beispiel aus unserem Portal: Historische Fotos aus dem Palais im Großen Garten in Dresden

Am Department Kunstwissenschaften der LMU wird seit vielen Jahren ein wichtiges Langzeitprojekt betreut. In zwei Arbeitsstellen, in München und Marburg, widmen sich Kolleginnen und Kollegen aus der Kunstgeschichte einer Gattung der Malerei, die in Museen naturgemäß nur selten zu finden ist: der Deckenmalerei in historischen Räumen, insbesondere aus der frühen Neuzeit, der Renaissance und dem Barock. Diese Gattung ist insofern besonders, als sie in der Regel nicht im Fokus der systematischen Erforschung durch Museen steht. Daher ist es ein großer Glücksfall, dass die Bayerische Akademie der Wissenschaften mit Unterstützung des Landes Hessen und der Bundesrepublik Deutschland die systematische Erforschung dieser Kunstwerke finanziell fördert.

Dank dieser Unterstützung können wir nicht nur den Bestand dokumentieren und Informationen zu den vielen zerstörten Objekten zusammentragen, sondern diese auch auf einem Portal im Internet digital und frei zugänglich machen. Zudem haben wir die Möglichkeit, neue Fragestellungen zu entwickeln und innovative Medien der Repräsentation zu erforschen. Diese Arbeiten erfolgen in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Partnern, darunter der Lehrstuhl für digitale Denkmaltechnologie in Bamberg und die Technische Informationsbibliothek in Hannover. Das umfassende Netzwerk unserer Partner ist auf unserer Homepage detailliert aufgeführt.

Eine virtuelle Rekonstruktion eines Renaissance-Lusthauses im Alten Hofgarten in München in der CAVE des LRZ

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, einige dieser innovativen Aspekte in einem Vortrag vor dem Freundeskreis des Kunsthistorischen Institutes zu präsentieren. Hier ist der Link zu meiner Videoaufnahme des Vortrags. In dem Vortrag habe ich ein paar organisatorische, technische und wissenschaftliche Aspekte erörtert, die meiner Meinung nach nicht nur die Erforschung der Deckenmalerei betreffen, sondern auch die zukünftige Praxis der Kunstgeschichte grundlegend verändern werden. Wie schnell sich diese Veränderungen durchsetzen, lässt sich schwer sagen. Aber eins ist sicher: Wenn menschliche Expertinnen und Experten mit spezialisierten Werkzeugen und digitalen Repositorien zusammenarbeiten, können sie alte und neue Fragen auf neue Weise angehen.

Viel Spaß beim Anschauen des Vortrags!

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